Lebensmittelhilfe
Unser Hilfsprojekt in Peru / Arequipa - im südlichen Andenhochland
Seit 1999 unterstützten wir mehrere Volksküchen in verschiedenen Randvierteln von Arequipa/Peru, zuletzt hauptsächlich im Viertel „23 de Junio“. Zielgruppe sind vor allem ältere Menschen, die keine staatliche Rente und auch keine Unterstützung von ihren Kindern erhalten.
Aufgrund stark gestiegener Lebensmittelpreise sind wir vor einigen Jahren dazu übergegangen, unverarbeitete Lebensmittel zu verteilen – aus der Volksküche wurde eine Lebensmittelhilfe. Dadurch konnte die Hilfe auch auf Bedürftige in anderen Stadtvierteln ausgedehnt werden. Ehrenamtliche Helferinnen bringen Tüten mit Lebensmitteln zu den Leuten nach Hause. Wenn möglich, erhalten die Leute zusätzlich Kleidung und andere Dinge, die ihnen den Alltag erleichtern.
Projektverantwortliche:
Dr. Birgit Opielka (Deutschland)
Heyllen Obando (Peru und Spanien)
Stand Juni 2025
Arequipa im südlichen Andenhochland ist nach der Hauptstadt Lima die zweitgrößte Stadt Perus. Durch anhaltenden Zuzug vom Land hat die Einwohnerzahl mittlerweile die Millionengrenze überschritten. Die Menschen sind in der Regel aus dem Andenhochland zugezogen und haben sich in provisorischen Häusern an der Peripherie der Großstadt niedergelassen.
Die meisten dieser Menschen arbeiten als Tagelöhner auf den Feldern umliegender Haciendas, als Haushaltshilfen bei besser gestellten Familien oder im informellen Sektor. Das heißt, sie verkaufen z. B. selbstgekochtes Essen oder Süßigkeiten auf der Straße.
Im Alter bekommen sie daher keine staatliche Rente, da sie nie in eine Rentenkasse eingezahlt haben. Von ihren Kindern, die selbst arm sind, könen sie keine Unterstützung erwarten. Im Gegenteil: manche ziehen noch ihre Enkel mit auf.
Diese älteren Menschen sind die Zielgruppe unserer Lebensmittelhilfe.
Sie erhalten jeden Monat eine Tüte mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Nudeln, Zucker, Mehl, Tomatensoße, Öl, Milch.
Ehrenamtliche Helferinnen bringen diese wichtigen Lebensmittel zu den alten Menschen. So sind sie und ihre Enkel mit dem Nötigsten versorgt.
Die Verteilung der Lebensmitteltüten war für die Menschen in der Zeit der Corona-Pandemie besonders wichtig
Hier der aktuelle Bericht unserer Projektkoordinatorin, Heyllen Obando:
Die älteren Leute, denen wir helfen, sind immer noch dieselben. Für sie gibt es sehr wenig Hoffnung, aus der Armut herauszukommen. Die Situation ist immer noch dieselbe oder sogar schlimmer, weil die Preise weiter steigen. Manchmal rufen sie mich in Spanien an, sie sind sehr lieb. Sie sagen mir immer, ich solle sie nicht vergessen.
Das Foto ist von einer Frau, die Krebs hat und sehr krank im Krankenhaus liegt. Sie hat um Geld für Windeln und Medikamente gebeten, und wir helfen ihr.
Medikamente sind sehr teuer. In den Krankenhäusern wird sogar verlangt, dass die Patienten Einweg-Handschuhe und Verbandszeug selbst mitbringen. Wenn du keine Medikamente bezahlen kannst, lassen sie dich dort liegen oder du bittest darum, entlassen zu werden, um zu Hause zu sterben.
[…] Wenigstens am Ende ihres Lebens wollen sie noch ein paar friedliche Tage haben und können es nicht. Unsere alten Leute haben ihr ganzes Leben lang auf dem Feld hart gearbeitet, und sie haben nie etwas anderes gesehen.
Danke Euch allen für die Hilfe, die Ihr leistet. Vielen Dank!
Die Lebensmitteltüten sind für die Menschen ein Grund zur Hoffnung. Sie warten immer darauf. Es ist ein Grund zur Freude, dass tatsächlich jemand an sie denkt, an die Ärmsten. Sonst hört ihnen niemand zu, und ihr Schicksal kümmert niemanden.
Heyllen Obando


Dr. Birgit Opielka, 16.06.2025